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La Famille und ein Auge aus Glas

  • Autorenbild: Arlette Pinggera
    Arlette Pinggera
  • 13. Aug. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Bereits zum dritten mal haben wir unverhofft Besuch der ehemaligen Besitzerfamilie unseres Hauses bekommen.


Im letzten Sommer standen drei Frauen mit ihren Fahrrädern vor unserem Tor und schauten in den Garten.

Eine davon erzählte uns, dass sie ganz oft ihre Ferien hier verbracht hatte und wir haben die drei eingeladen, sich das Haus anzusehen. Die Dame war sehr glücklich, denn viele der Zimmer in der oberen Etage hatte sie noch nie betreten dürfen und fand es grossartig, dies endlich doch noch zu tun.


Letzte Woche hatten wir innerhalb von fünf Tagen gleich zweimal das Vergnügen.


Am Sonntag, Joos war gerade mit unseren Hunden unterwegs, stand ein Ehepaar vor unserem Tor.

Die Dame erzählte mir, dass ihre Grossmutter hier gelebt hatte und sie selber immer während der Ferien hier sein durfte.

Meine Einladung herein zu kommen, nahmen die beiden freudestrahlend an.


Sie hatten zu jedem einzelnen Zimmer etwas zu erzählen und teilten ihre Erinnerungen mit mir.

In einem der Zimmer, das noch ganz ursprünglich ist, sagte sie, das sei das Schlafzimmer ihrer Grossmutter gewesen. Sie habe irgendwann als Kind, mit der Grossmutter darin übernachtet und sei etwas erschrocken, als die Grossmutter ihr Glasauge heraus genommen habe, um es neben dem Bett auf den Nachttisch zu legen. Sie wusste bis dahin nicht, dass die Grossmama eines hatte. Die habe gestrickt und gehäkelt und man habe nie etwas gemerkt.

Das Auge habe sie bei einer ihrer Geburten verloren, was dann für mich etwas zu viel der Informationen war.


Als wir aus dem Zimmer heraus kamen, sah sie an der Wand ein Bild und sagte, das habe ihr Papa gemalt.

Als ich sie gefragt habe ob sie es gerne haben würde, sagte sie non non, es gehöre jetzt uns.

Ich habe es abgehängt und ihr mit den Worten, für sie seien es Erinnerungen und für uns nur ein Bild, in die Hand gedrückt.

Sie drückte es an ihre Brust, bekam wässerige Augen und sagte sie sei ganz gerührt, worauf dann ihr Mann fast in Tränen ausbrach.

Zusammen gingen wir die Treppe runter und nach hinten ins grosse Wohnzimmer mit dem schönen Marmorkamin und da erzählt ihr Mann, hier habe er ihr vor langer Zeit und vor der versammelten Familie den Heiratsantrag gemacht.

Was soll ich sagen, unterdessen haben wir alle drei mit Tränen gekämpft.


Zu guter Letzt hat sie mir noch sehr diplomatisch eröffnet, dass ihr unsere Veranda nicht gefällt sie sich die Frage stellt, warum wir die gebaut haben. Darauf erzählte ich den beiden, dass die Veranda bereits da stand als wir das Haus kauften und uns auch nicht gefällt und wir uns bereits Gedanken gemacht haben, was wir alternativ machen könnten.

Ihr Mann hat mir auf seinem Handy Bilder gezeigt von früher, als das Haus noch ohne Veranda war und es ist enorm, wie viel schöner es ausgeschaut hat. Wir sind sehr froh, dass wir den Unterschied nun gesehen haben, denn das wird uns bei unseren Planungen bestimmt helfen. Merci beaucoup dafür.


Fünf Tage später stand dann eine weitere Familie, bestehend aus Mama, Papa und erwachsener Tochter vor unserem Tor.

Er sei oft hier bei seiner Grossmutter in den Ferien gewesen, erzählte er mir, worauf ich sagte, ihr habt aber wirklich eine grosse Familie :-)).


Natürlich durften auch diese Besucher herein kommen und haben sich sehr gefreut. Wir wissen nun, in welchem Zimmer sie das erste mal gemeinsam übernachtet haben und dass sie sich immer freuen, wenn auf Instagram ein neues Bild von unserem Haus gepostet wird.


Für uns war es sehr spannend, an ihren Erinnerungen teil zu haben und sehr schön, ihre Freude zu sehen und falls hier weitere Familien Mitglieder mitlesen sollten, sind sie uns jederzeit herzlich willkommen.


À bientôt







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